Samstag, 8. Dezember 2012

Ich war noch niemals in New York

Nach einer längeren Zeit folgt hier endlich wieder ein neuer Blogeintrag!
Seit dem letzten mal war ich endlich mal in Tanz der Vampire, und es war wundervoll! Ich wollte eigentlich auch einen Beitrag darüber posten, aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen.
Aber zu einem anderen Bericht schon.

Am Mittwoch hat "Ich war noch niemals in New York" Premiere in Oberhausen gefeiert. Und dank Musicalfreunde.de konnte ich daran teilnehmen! Einzige Bedingung war darüber zu berichten und dies tat ich natürlich sehr gerne!
Hier ist ein kurzes Statement in der Pause der Premiere. Und hier könnt ihr euch den Bericht anschauen.
Aber damit ihr ihn auch hier lesen könnt poste ich ihn für euch!


Das Musical mit den Songs von Udo Jürgens feierte am 5. Dezember in Oberhausen Premiere. Zuvor spielte das bekannte Musical schon in Hamburg, Wien und Stuttgart, in Zürich ist es seit November zu bewundern und nun hat das Schiff endlich im Metronom Theater in Oberhausen angelegt – wo es hoffentlich noch einige Zeit bleibt.
 
Schon Stunden vor der großen Premiere waren Mitarbeiter im und vorm Theater damit beschäftigt alles für den Abend vor zu bereiten. Der rote Teppich wurde ausgerollt und die Lichter aufgebaut, so dass die Stars mit den beiden Darstellern Sanne Buskermolen und Christoph Jonas im Matrosenkostüm Fotos machen konnten.
 
Aber die wirklichen Stars des Abends waren die Darsteller auf der Bühne. Um diesen zuzuhören sammelte sich das Publikum gegen 19:30 im Theatersaal und die Show konnte beginnen. Die Handlung des Musicals ist schnell erklärt und so mancher fühlt sich an einigen Stellen mit Sicherheit angesprochen.
 
Es geht um die bekannte Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg die durch ihren stressigen Beruf den Kontakt zu ihrer Mutter Maria verliert. Diese ist nach einer Operation im Altersheim untergebracht und lernt dort Otto Staudach kennen und lieben. Dieser hat ebenfalls kaum Kontakt zu seinem Sohn Axel Staudach. Von ihren Kindern vernachlässigt, beschließen die beiden Senioren dem tristen Alltag zu entkommen und machen sich auf um mit dem Kreuzfahrtschiff nach Amerika zu fahren und dort unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Lisa und Axel erfahren davon und versuchen zusammen mit Axel's Sohn Florian die beiden Verliebten zurück ins Altersheim zu bringen.
 
Die ständigen Meinungsverschiedenheiten der Moderatorin und des Fotografen vereinfachen diese Aufgabe nicht sehr. Doch wie zu erwarten, verlieben sich die beiden Hauptcharaktere ineinander und schaffen es sogar die beiden Ausreißer einzuholen. Gerade als es scheint, dass fast alle Probleme gelöst sind, kommt schon das nächste um die Ecke. Lisa hat endlich den langersehnten Fernsehpreis gewonnen und muss sich nun zwischen ihrer Familie und ihrer Karriere entscheiden. Es ist ein lustiges Musical mit hohem Unterhaltungswert das mit den 20 größten Hits von Udo Jürgens an manchen Stellen den gewissen Tiefgang erreicht und zum Nachdenken anregt. Themen sind alltägliche Probleme die fast jeder kennt. Der Besuch der Eltern fällt zu knapp aus, da der Beruf oder das Privatleben zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Leben der älteren Generation im Altersheim und deren Beziehungen untereinander. Ob eine Balance zwischen Karriere und Beziehung möglich ist und, dass man sich seinen Lebenstraum erfüllen und nicht nachtrauern sollte. Wer sich sorgt, dass das Musical nur eine Aneinanderreihung der Lieder von Udo Jürgens ist, ist auf dem falschen Dampfer.
 
Die 20 Hits sind mit bravour in das Stück eingebaut und wirken, als ob sie eigens dafür geschrieben wurden. Daher ist das Musical nicht nur etwas für Udo Jürgens Fans, sondern für jeden der sich gut unterhalten lassen möchte und gerne gute Musik genießt. 

Charlotte Heinke ist eine fantastische Lisa Wartberg. Sie spielt mit Witz und Charme die Starallüren der Moderatorin und beweist in den richtigen Szenen, dass Lisa viel Herz und Gefühl besitzt. Ihr gesangliches Talent steht außer Frage. Eines meiner musikalischen Highlights war das Lied „Was wichtig ist“, da es sehr realitätsnah und besonders einfühlsam ist. Der Klassiker „Aber bitte mit Sahne“ hat für den nötigen Pepp gesorgt.
 
Karim Khawatmi passt perfekt in die Rolle des Axel Staudach und überzeugte vor allem auch gesanglich. Zusammen mit Charlotte sorgte er für so einige Lacher im Publikum. Besonders in den anfänglichen Szenen wo sich die beiden Hauptrollen noch viel streiten, aber auch wenn er als Axel versucht Lisa für sich zu gewinnen.
 
Weiterhin herauszuheben sind Gisela Kraft und Ernst Willhelm Lenik als Maria und Otto. Die beiden zeigen mit viel Gefühl, dass die Senioren im Musical noch genauso viele Träume haben und Spaß haben können wie die jüngere Generation.
 
Ulli Scherbel und Vladimir Komeev spielten das Homosexuelle Paar, Fred und Costa. Vor allem Ulli konnte seine kräftige Stimme mit den allseits bekannten und beliebten Liedern „Ein ehrenwertes Haus“ und „Griechischer Wein“ unter Beweis stellen.
 
Ein weiterer Star der Show war der elfjährige Nico. Er spielte Florian Staudach und hatte seinen großen Auftritt mit dem Lied „Mit 66 Jahren“, doch auch im restlichen Verlauf des ganzen Stückes erntete der Junge viel Applaus für seine tolle Darbietung.
 
Ein Dank gilt auch dem Kreativteam dessen Vorarbeit für die perfekte Umsetzung von Kostüm, Gesang und Tanz sorgte und dem gesamten Ensemble somit die Basis für eine großartige Show gab. Ein Beispiel dafür sind die kleinen detailreichen Veränderungen die vorgenommen wurden um das Stück an den Ruhrpott anzupassen. So wurde die Rolle der Altenpflegerin, in Stuttgart Sargnägele genannt, nun zu Frau Alteisen, die statt Schwäbisch nun „Pottisch“ zum Besten gibt. Dargestellt von Susanna Panzer bringt dies ein wenig Heimatgefühl in das grün-blaue Theater. Auch die Route, welche das übergroße Navigationssystem zeigte, führte Lisa, Axel und Florian an Oberhausen vorbei nach Genua.
 
Als Udo Jürgens nach dem Schlussapplaus auf die Bühne kam, gab es lauten Beifall. Er verlor selbst ein paar Worte über sein Musical. Diese Premiere sei von allen Vorstellungen, die er bisher gesehen habe, eine der besten gewesen. Er sei stolz auf die Darsteller und alle Mitwirkenden. Außerdem gibt er Preis, dass allein die Arbeit an diesem Musical und der Spaß daran, Lohn genug gewesen sei, auch wenn es das Stück niemals auf die Bühne geschafft hätte. Er sei zuversichtlich, dass das Kreuzfahrtschiff mindestens ein Jahr lang am Oberhausener Hafen des Metronom Theaters verweilen wird.
 
Nach der Vorstellung gab es im Foyer des Theaters viele Köstlichkeiten wie Austern, Roast Beef im „New York Style“ und Obsttörtchen mit Schoko-Amaretto- und Eierlikörsahne, die an Fingerfood-Buffets und Live-Kochstationen angeboten wurden. An denen konnten sich sowohl Darsteller als auch die Premierengäste stärken.
 
Das Highlight dessen waren die Eisbomben in Form eines Kreuzfahrtschiffs, welche mit einem kleinen Feuerwerk präsentiert wurden. Alles in allem war es eine sehr gelungene Premiere eines großartigen Musicals dessen Besuch auf jeden Fall wert ist. Und in diesem Sinne – Ahoi!

Und hier noch ein paar Fotos: